Politik-Wirtschaft

  • Unterricht ab Jahrgang 8 mit zwei Wochenstunden
  • Besonderheit: Fach Berufliche Orientierung in Jahrgang 11 (1-stündig)
  • Kurse auf erhöhtem (5-stündig) und grundlegendem Niveau (3-stündig) in den Jahrgängen 12/13
  • Fachobfrau: Dagmar Sucker

Im Fach Politik-Wirtschaft zielen wir darauf ab, die politische und ökonomische Welt auf nationaler und internationaler Ebene zu verstehen und selbst einen Platz zu finden. Dabei bewegen wir uns von der unmittelbaren Umgebung der lokalen Welt in Jahrgang 8 immer mehr auf das internationale Parkett. Ohne Theorie lässt sich die Komplexität der politischen, ökonomischen und soziologischen Welt jedoch nicht verstehen. Daher versuchen wir mit Hilfe von Fachbeiträgen, Karikaturen, Statistiken und Bildern und anderen Medien Erklärungen zu finden und differenziert zu beurteilen.
Je nach Nachrichtenlage wird auch ein Aktualitätsbezug hergestellt und in den Unterricht integriert. Dabei werden die Schüler*innen in Planspielen und Unterrichtsprojekten selbst aktiv.
Das Fach Politik-Wirtschaft arbeitet intensiv mit der Berufsorientierung zusammen. In diesem Zusammenhang finden Schnupperstudientage an der Leuphana Universität, ein Besuch des Berufsinformationszentrums, ein Bewerbungstraining, eine Berufsinformationsbörse und Gespräche mit Ausbildungsbotschaftern sowie ehemaligen Johannitern statt.

Im Fach Politik-Wirtschaft steht der Erwerb politischer Mündigkeit im Mittelpunkt unseres Unterrichts. Hierfür werden ab Jahrgang 8 Werkzeuge und Strategien vermittelt, um sich in politisch-wirtschaftlichen Fragestellungen klar begründet positionieren zu können. Ob die Untersuchung von Medien als vierte Gewalt, Unternehmensziele oder die Europäische Union – wir möchten Interesse und Freude am politischen und wirtschaftlichen Zeitgeschehen wecken und bedienen uns dabei moderner Unterrichtsmethoden, Projekten und Exkursionen. Problemorientierung, Handlungsorientierung und Aktualität sind im Selbstverständnis der Fachschaft Politik-Wirtschaft unabdingbar.

Im Rahmen bisheriger Klassenrat-Stunden und der Schülerbeteiligung fanden bereits erste Berührungen mit politischer Teilhabe statt. Diese Erfahrungen werden nun vertieft und demokratische Mittel in der Schule thematisiert. Ausgehend von der unmittelbaren Schülerwelt wird Partizipation in den nächsten Schritten abstrahiert: Was ist Politik? Wie findet Politik in der Gemeinde statt? Welche Menschenrechte habe ich und welchen Weg zur eigenen Mündigkeit gibt es? Hierzu wird u.a. anhand von Planspielen (z.B. Spiel des Lebens) und Besuchen des Rathauses und Landgerichts ein vertieftes Verständnis für politische Prozesse und Strukturen aufgebaut, um anschließend selbständig Fragestellungen zu den Themen entwickeln zu können.

Im 2. Halbjahr wird ausgehend von eigenen Erfahrungen mit dem Wirtschaftskreislauf (z.B. Taschengeld/Schülerjob) ein Verständnis für wirtschaftliche Abläufe entwickelt und dabei der Einfluss von Werbung auf die Konsumentscheidung und auch die Preisgestaltung von Wirtschaftsgütern untersucht.

Welche Funktionen hat der Staat? Welche Erwartungen haben Bürger*innen an den Staat? Wie können Jugendliche als Wähler*innen motiviert werden? Dies ist eine kleine Auswahl an Fragestellungen, zu denen der Unterricht im 1. Halbjahr des 9. Jahrgangs zu einer Antwort helfen soll. Dabei werden Wahlen und der politische Entscheidungsprozess exemplarisch untersucht und begründet Stellung zu aktuellen Diskussionen bezogen. Der Besuch des Landtags in Hannover ist dabei verpflichtend, hier wird eine Plenardebatte beobachtet und das Gespräch mit den Abgeordneten gesucht.

Im 2. Halbjahr wird der Fokus auf Unternehmen und Arbeitsbeziehungen gesetzt, um die Bedeutung von Arbeit zu untersuchen und sich bereits auf das Betriebspraktikum in Jahrgang 11 vorzubereiten. Hierzu werden Fallanalysen genutzt, um sich u.a. über Mitbestimmungsmöglichkeiten in Betrieben und auch der Widersprüchlichkeit von Unternehmenszielen in Debatten austauschen zu können. Der Wechsel von Perspektiven (Arbeitnehmer – Arbeitgeber – Kunden – Gesellschaft – Politik) ist dabei hilfreich, um eine tiefgehende Analyse zu ermöglichen.

Welchen Stellenwerte hat die Europäische Union für mich als Bürger*in und welchen für Europa? Ist die EU überhaupt demokratisch legitimiert? Kann die EU gemeinschaftlich handeln? Aufbauend auf die Kompetenzen aus Jahrgang 9 soll nun eine vergleichende Analyse der Europäischen Union erfolgen, um über Probleme und Lösungsvorschläge diskutieren zu können.

Im 2. Halbjahr erfolgt eine Vertiefung der Unterrichtsinhalte aus Jahrgang 9: Welche Bedeutung hat das Sozialstaatsprinzip und was steckt hinter dem Verfassungsprinzip? Wie ist die Wirtschaft aufgebaut und sind wir alle Homo Oeconomicus? Die Komplexität erhöht sich spürbar und ermöglicht spannende Diskussionen, sodass alte und neue Wissensstände mit der aktuellen Nachrichtenlage kombiniert und in praktische Fragestellungen überführt werden.

Mit Blick auf das Betriebspraktikum wird der Wissensstand um Wirtschafts- und Unternehmensstrukturen in Deutschland vertieft: Wie wandeln sich Beschäftigungs- und Produktionsstrukturen und vor welchen Herausforderungen in der Beschäftigungspolitik steht Deutschland? Dabei wird Hand-in-Hand mit dem einstündigen Fach Berufliche Orientierung (abgekürzt BO) gegangen, um gleichzeitig Theorien und Lösungsvorschläge zur Wirtschaftspolitik zu erarbeiten und dabei z.B. den Fachkräftemangel mit Blick auf die eigene Berufsentscheidung zu thematisieren. Aufbauend auf diese Debatten werden Herausforderungen für Arbeitnehmer*innen und die globale Gesellschaft und globale Wirtschaftsverflechtungen differenziert untersucht. Hierbei kann u.a. die Elbvertiefung als Beispiel politischer-wirtschaftlicher Debatten mit einem Besuch des Hamburger Hafens verknüpft werden. Im Rahmen der Internationalisierung wird im 2. Halbjahr auch gesondert die Politik in den Blick genommen: Welche Aufgaben hat die UNO und sind die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 sinnvoll?

Grundsätzlich sind im 11. Jahrgang auch Exkurse zu Themen wie Rechtsextremismus oder auch der US-Politik möglich, um aktuelles Zeitgeschehen mit Theorien der Politikwissenschaft einordnen und erklären zu können.

In der Kursstufe werden Inhalte aus den Jahrgängen 8-11 mit Theorien aus der Politikwissenschaft sowie Volkswirtschaftslehre angereichert und vertieft. Dabei werden beispielsweise unterschiedliche Formen der Partizipation oder auch das Verhältnis von Markt und Staat in der sozialen Marktwirtschaft erörtert. Auch wird sich aktiv mit Herausforderungen der internationalen Konfliktbewältigung auseinandergesetzt und die deutsche und europäische Sicherheitspolitik erörtert. Exemplarisch kann hier der Syrien-Krieg im Planspiel zum UN-Sicherheitsrat (Link zum Artikel “UN-Sicherheitsrat tagte am Johanneum”) erörtert werden. Dabei werden selbst Fragestellungen erarbeitet und Lösungen gefunden, mit bestehenden Ansätzen verglichen und unter Umständen auch selbst erprobt. Exkursionen zum NDR, zu politischen Institutionen in Berlin oder auch zum Platzprojekt in Hannover ermöglichen dabei den Austausch mit Verantwortlichen und eine politisch-wirtschaftliche Horizonterweiterung.

Jahrgang 8: Rathaus, Landgericht

Jahrgang 9: Landtag Hannover

Jahrgang 10: Betriebsbesichtigungen

Jahrgang 11: Elbfahrt, Museum der Arbeit, Amazon-Werk

Jahrgang 12: Bundestag, NDR, Escape-Room-Europa

Jahrgang 13: Anti-Kriegsmuseum

ahrgänge 8-13: Juniorwahl, Wahlanalysen

Jahrgang 8: Werbung

Jahrgang 9: Wie werde ich Kanzler*in?

Jahrgang 10: EU-Planspiel, Börsenplanspiel

Jahrgang 11: Planspiel “Lüneburger Wirtschaftsraum”

Jahrgänge 12-13: Debatte mit Politikern, Planspiel “Klimawandel”, “UN-Sicherheitsrat”