Präventionskonzept

Spannungen gehören in sozialen Gemeinschaften zum Alltag und bilden für Kinder und Jugendliche ein wesentliches Element im Prozess des Erwachsenwerdens. Junge Menschen müssen lernen, Spannungen und Konflikte auf faire Weise und ohne Schaden für sich selbst und andere zu lösen. Um dabei unterstützend tätig zu werden, hat das Johanneum ein Präventionskonzept entwickelt, das in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommt:

Mobbing wird bei uns nicht akzeptiert. Sollte es dazu kommen, müsst ihr euch unbedingt eurem Klassenlehrer, den Beratungslehrern (Frau Keck, Herr Würdemann) und auch euren Eltern anvertrauen. Nur wenn wir von einem Mobbingfall wissen, können wir eingreifen und euch helfen.

Natürlich ist es unser Ziel, dass es gar nicht erst dazu kommt. Deswegen beugen wir vor und helfen euch dabei, Konflikte gar nicht erst eskalieren zu lassen:

  • in Jahrgang 5 überlegen wir uns gemeinsam mit euch Klassenregeln. Wir sprechen aber auch darüber, was passieren soll, wenn sie nicht eingehalten werden. Diese Regeln setzen sich auch mit dem Thema „Respekt gegenüber den Mitschülern“ auseinander.
  • Wir führen gleich zu Beginn den Klassenrat ein. In diesem Klassenrat können Konflikte auf den Tisch gebracht werden und fair von der Klasse gelöst werden.
  • Wir stärken eure Persönlichkeit. Deswegen werden wir in den Verfügungsstunden kurze Einheiten zu diesem Ziel mit euch behandeln.
  • In Jahrgang 5 gibt es zwei ganz gezielte Projekttage zum Thema Mobbing: Im ersten Halbjahr geht es um Mobbing von Angesicht zu Angesicht, im zweiten Halbjahr um das Thema Cybermobbing. Dazu arbeiten wir mit der Polizei Lüneburg und auch externen Anbietern zusammen. Das Thema wird außerdem in den Verfügungsstunden des 2. Halbjahres und in der 6. Klasse immer wieder aufgegriffen.
  • Ab dem Schuljahr 2019/2020 gibt es wieder die Konfliktlotsen, die euch helfen, eure Konflikte gemeinsam und selbstständig zu klären (Schülermediation).
  • Die Klassenfahrt in Jahrgang 5/6 hat einen teambildenden Charakter.
  • In Jahrgang 8 wird das Thema erneut aufgegriffen: wir besuchen das Webinar von Law4school und setzen uns tiefergehend mit Ursachen, vor allem aber auch Auswirkungen auseinander.

Falls ihr oder auch eure Eltern euch erst einmal über das Thema informieren wollt und/oder die folgenden Fragen habt, stellen wir euch hier ein paar Linkempfehlungen zur Verfügung:

  1. Was ist Mobbing?
  2. Für eure Eltern: Woran erkenne ich, dass mein Kind eventuell gemobbt wird?
  3. Wie verhalte ich mich, wenn ich/mein Kind gemobbt wird? Wen kontaktiere ich?

Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ist bereits ein Punkt im Präventionsteil „Sexuelle Selbstbestimmung“. Diskriminierung kann aber viele Facetten haben. Das geht dann in die Richtung Rassismus, Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, und, und, und …

Um in diesem Zusammenhang präventiv tätig zu werden, führen wir erstmalig im Schuljahr 2021/2022 ein zweitägiges Projekt zum Thema durch.

Dabei werden wir von großartigen Partnern unterstützt, denn der Tag wird durchgeführt von Diversukrass.ev und dem New Soul Project, denen wir schon vorab sehr danken.

Im Laufe der zwei Projekttage werden die Schüler für das Thema Diskriminierung sensibilisiert, bekommen Hintergrundwissen zum Thema, erlernen Handlungsweisen, die sie in diskriminierenden Situationen handlungsstark machen, und setzen sich vor allem kreativ mit dem Thema auseinander. Sie schreiben ihr eigenes Lied, erstellen Graffiti, nähern sich dem Thema über eine Hiphop-Performance. Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns darauf!

Auch heutzutage kommt es oft dazu, dass Menschen mit LSBTIQ*-Hintergrund (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intersexuell, queer) Ausgrenzung, Stigmatisierung und Diskriminierung erfahren. Dies führt häufig dazu, dass sich Schüler mit einem solchen Hintergrund nicht frei und individuell entfalten können. Wir machen die Vielfalt unterschiedlicher Lebensweisen sichtbar und sensibilisieren dafür. Dies erreichen wir durch:

  • Sensibilisierung und Fortbildung des Lehrpersonals
  • das Angebot von Beratungs- und Hilfsangeboten
  • Workshop des Bildungs- und Aufklärungsprojekts SCHLAU in Jahrgang 9, vor- und nachbereitet im Religions- und Werte und Normen-Unterricht
  • regelmäßige Ausstellungen zum Thema in der Schule
  • Präsentation und Bereitstellung von Büchern zum Thema in der Schulbibliothek
  • enge Zusammenarbeit außerdem mit Trans*LG und checkpoint queer e.V.

Handys und die Nutzung des Internets sind heutzutage nicht mehr wegzudenken und bestimmen euren Alltag nicht unwesentlich. Leider sind sich viele von euch nicht bewusst, worauf bei der Nutzung zu achten ist. Auch das Thema Cybermobbing wird leider immer wichtiger. Wir sensibilisieren euch für diese Themen, indem wir:

  • mit euch in Jahrgang 5 einen Projekttag mit externen Anbietern. Einige Themen sind: Handynutzung, Sicherheit der persönlichen Daten, Umgang mit Bildern im Netz, Cybermobbing
  • mit euch im ITG- Unterricht in Jahrgang 6 nochmals über folgende Dinge sprechen:
    • Sicherer Umgang mit persönlichen Daten im Internet
    • Kenntnisse und Regeln zum Urheberrecht
    • Strategien zum sicheren Umgang in sozialen Netzwerken, Chats und anderen Plattformen
    • Umgang mit Cybermobbing
    • Reflexion der individuellen Mediennutzung im Kontext der Klasse und gleichaltriger Vergleichsgruppen
  • In Jahrgang 8 führen wir Webinare mit law4school zum Thema „Cybermobbing“ durch, um das Thema, um das Thema, erstmalig in Jahrgang 5 in Projekttagen angesprochen, aufzugreifen und zu vertiefen.
  • Wir bieten außerdem über die Polizei Lüneburg einen Elternabend zu den Themen „Umgang mit Handys“, „Cybermobbing und -grooming“ an, zu dem wir per Elternbrief einladen.

Das Thema der Gefahren im Internet sowie auch einer möglichen Handysucht bewegt auch oft eure Eltern, die sich fragen, ob und inwiefern sie hier aktiv werden sollten. Sollten sie sich die untenstehenden Fragen stellen, haben wir ein paar Linkempfehlungen für sie:

  1. Welche Verhaltensregeln sollte ich mit meinem Kind besprechen?
  2. Wie kann ich z.B. bestimmte Webseiten sperren?
  3. Wie lange sollte ein Kind maximal pro Tag am Computer sitzen?
  4. Wie verhält es sich mit Videospielen?
  5. Was sollte ich zur Handynutzung meines Kindes wissen? (Sollte ich die WhatsApp Chats überwachen? Sollte das Handy aus dem Kinderzimmer verbannt werden?)

Sucht kann viele verschiedene Gesichter haben: der eine raucht, andere trinken zu viel Alkohol, konsumieren Cannabis, verbringen ganze Nächte im Internet, essen zu viel oder zu wenig, oder nehmen harte Drogen. Wir sprechen mit euch darüber, wie es zu einer Sucht kommt, welche Auswirkungen sie auf Körper und Psyche hat, und wie eigentlich der rechtliche Stand dazu ist. Um dies umzusetzen,

  • setzt ihr euch in Jahrgang 9 im Fachunterricht Biologie (Wirkungen und Auswirkungen), Politik-Wirtschaft (Jugendschutzgesetz, Strafrecht) sowie Religion und Werte und Normen (Wege in die Sucht, Wege aus der Sucht) mit dem Thema Sucht auseinander.
  • durchlauft ihr im Rahmen dieser Unterrichtsreihe zwei abwechslungsreiche Projekttage, in dem die Erkenntnisse vorbereitet und dann zusammengeführt werden. Diese Projekttage sollen z.B. von der Polizei, der drobs oder auch dem Schauspielkollektiv begleitet werden.
    Im Schuljahr 2021/22 findet für die 9. Klassen erstmalig das Projekt „Just say kNOw“ mit der Polizei Lüneburg statt. Während dieses sechsstündigen Projekttages setzen sich die Schüler mit dem Thema Cannabis auseinander.

Auch eure Eltern machen sich in dieser Hinsicht häufig Sorgen und stellen sich oft diese Fragen:

  1. Woran erkenne ich, dass mein Kind eventuell süchtig ist?
  2. Wie verhalte ich mich, wenn sich mein Verdacht erhärtet? Wo kann ich mir eventuell Hilfe suchen?
  3. Mein Kind raucht heimlich – was tun? Mein Kind trinkt heimlich – was tun?

Auf diesen Seiten können Sie eine erste Anlaufstelle finden:

Zwar wird dieses Thema auch in den Präventionskonzepten zu Sucht sowie auch zur sexuellen Selbstbestimmung aufgriffen, doch gibt es noch weitere Aspekte, die wir mit euch thematisieren:

  • In Jahrgang 5 lernt ihr anhand unseres Methodenbuches, euch selbst zu organisieren. Dies verhindert Stress und stärkt eure mentale Gesundheit.
  • In Jahrgang 6 lernt ihr im Biologieunterricht euren Körper kennen. Auch die Sexualerziehung fängt nun an.
  • In Jahrgang 8 ist ein wichtiges Thema des Biologieunterrichts die Ernährung. In diesem Kontext könnt ihr mit eurer Lehrkraft auch das Thema der Essstörungen noch einmal aufgreifen und eventuell mit Betroffenen oder mit Ärzten der Kinder- und Jugendpsychiatrie sprechen.
  • In Jahrgang 9 sprecht ihr über Schutz vor (auch sexuell übertragbaren) Krankheiten.
  • In Jahrgang 10 habt ihr die Möglichkeit, einen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren.
  • Im Rahmen der alle 2 Jahre stattfindenden Projekte gibt es Angebote zu den Themen Entspannung, Stressbewältigung oder Ausdauer (in Planung)

Gerade zum Thema „Essen“ gibt es häufig Fragen, die nicht nur euch, sondern auch eure Eltern bewegen. Kommen euch oder kommen euren Eltern diese Fragen bekannt vor? Dann könnt ihr euch, oder natürlich auch eure Eltern, auf den unten aufgelisteten Webseiten informieren.

  1. Isst mein Kind zu viel/zu wenig? Wie kann ich das Gespräch suchen?
  2. Was sind häufig Ursachen eines gestörten Essverhaltens?
  3. Wo kann ich professionelle Hilfe suchen, wenn ich den Eindruck habe, mein Kind ist zu dünn?