Derzeit wird das Methodenkonzept gerade überarbeitet, damit es den Bedürfnissen unserer Schüler in den unterschiedlichen Klassenstufen noch mehr entspricht.
Methoden der Erfassung, Strukturierung, Verarbeitung, Wiedergabe und Präsentation von Informationen
In einer Gesellschaft, in der sich die Wissensbestände mit großem Tempo vergrößern, kann es nicht mehr allein Ziel von Bildung sein, Wissen zu erwerben. Der Aufbau von Kenntnisständen muss ergänzt werden, um die Kompetenz, Wissen zu verwalten, zu organisieren und dessen Erwerb zu gestalten. Das Wissen um die Prozesse und Prinzipien des Wissenserwerbs soll einen angemessenen Stellenwert im Bildungsprozess einnehmen, damit Schülerinnen und Schüler erfolgreich am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Methoden werden daher in diesem Methodenkonzept als Verfahren verstanden, die der Erfassung, der Strukturierung, der Verarbeitung und der Wiedergabe und Präsentation von Informationen und Wissensbeständen dienen.
Das Johanneum räumt dem integrativen Methodenlernen einen gebührenden Platz in den aufeinander abgestimmten Curricula der Fächer ein. Methoden sollen nicht losgelöst von Inhalten behandelt werden, sondern auf schülerorientierte Weise in altersangemessene, komplexer werdende Lernkontexte eingebunden sein; sie werden aus diesem Grund nicht isoliert von den fachspezifischen Gegenständen des Unterrichts behandelt, sondern als Hilfsmittel in konkreten Lern-, Erkenntnis- und Erfahrungsprozessen thematisiert und angewendet. Die in der beigefügten Tabelle aufgeführten Methoden bilden nur fragmentarisch ab, welche Methoden tatsächlich im alltäglichen Unterrichtsgeschehen eingeführt, vermittelt und vertieft werden. Das Methodenkonzept hat jedoch die Funktion, einen Grundstock verbindlich festzuschreiben, sodass Klarheit darüber besteht, auf welche Kompetenzen zurückgegriffen werden kann. Das Methodenkonzept ist – analog zu den Curricula der Fächer – spiralcurricular angelegt; einmal eingeführte Methoden werden in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen.
Der Klassenlehrkraft wird in ihrem Team immer wieder besprechen, inwiefern die Methoden geschult wurden und welche Methoden besondere Vertiefungen benötigen. So kann sichergestellt werden, dass auf die individuellen Bedürfnisse unserer heterogenen Klassen eingegangen werden kann.
Das Methodenkonzept des Johanneums umfasst auch Methoden des Übens, der individuellen Lernorganisation und des Selbstmanagements der Schüler und Schülerinnen, die besonders in binnendifferenzierenden Lernarrangements essentiell sind. Methoden des Selbstmanagements sollen ferner insbesondere zu Beginn der Arbeit in der Sekundarstufe I sicherstellen, dass es einen geteilten Standard für fächerübergreifende Themen gibt wie:
– Prinzipien der Heft- und Mappenführung
– Hausaufgabenerledigung
– Zeitmanagement häuslicher Arbeiten
– Organisation der häuslichen Arbeitsumgebung
– Methoden des Übens
– u.ä.m.
Um unseren FünftklässlerInnen gleich am Anfang ihrer Schullaufbahn am Johanneum wertvolle Hilfen an die Hand zu geben, werden zu Beginn in den Einführungstagen erste zentrale Methoden des Selbstmanagements geschult.
Methoden nach unserem Verständnis sind nicht nur technische Fertigkeiten und Fähigkeiten. Methodische Kompetenz ist eng verknüpft mit personaler Kompetenz, die als Ausdruck der Fähigkeit des Ichs verstanden wird, sich selbst im sozialen Zusammenhang der Schule zu verstehen, zu organisieren und zu kommunizieren und dabei die Potenziale und Bedürfnisse anderer in wachsendem Maße mit Empathie zu berücksichtigen. Unser Methodenkonzept ist daher im Zusammenhang mit unserem Präventionsprogramm zu sehen, das insbesondere der Förderung der personalen Kompetenz dient. Eine enge Verzahnung ist auch mit dem Medienkonzept des Johanneums gegeben, das verbindlich Unterrichtsinhalte festschreibt, die Schülerinnen und Schüler darauf vorbereiten sollen, in einer durch Medien geprägten Welt sicher und zielorientiert agieren zu können.
Keine Methoden im Sinne dieses Methodenkonzepts sind allgemeine Unterrichtsmethoden wie Gruppenarbeit, Stationenlernen, Experimentieren u.ä. Formen der Organisation des Lernens in der Schule, die selbstverständlich fester Bestandteil unserer alltäglichen Arbeit und so etabliert sind, dass sie keiner besonderen Erwähnung mehr bedürfen.
Stand SJ 2024/25; Ansprechpartnerin: Amke Gezeck