Am 22. April besuchte Friedrich Buhlrich das Johanneum und ermöglichte den Schülerinnen und Schülern des 10. und 11. Jahrgangs ein Zeitzeugengespräch zur „Euthanasie“ im Nationalsozialismus. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Geschichtsunterrichts statt, in dem sich die Klassen zuvor vertieft mit der NS-Ideologie und insbesondere mit diesem Thema auseinandergesetzt hatten.
Herr Buhlrich berichtete eindringlich von seinen persönlichen Erfahrungen und davon, wie seine Familie vom nationalsozialistischen Euthanasieprogramm betroffen war. Bewegend schilderte er seinen ersten bewussten Kontakt mit der Thematik: Erst spät erfuhr er, dass drei seiner Geschwister dem Programm zum Opfer gefallen waren.
Heute engagiert sich Buhlrich unermüdlich gegen das Vergessen. Sein Appell, Ausgrenzung und menschenverachtenden Ideologien entschlossen entgegenzutreten, hinterließ bei den Zuhörenden einen tiefen Eindruck.
Das Zeitzeugengespräch machte die historische Dimension greifbar und ergänzte den Unterricht nachhaltig. Es wird den Schülerinnen und Schülern gewiss noch lange in Erinnerung bleiben und zum Nachdenken über die Bedeutung von Erinnerungskultur und individuelle Verantwortung anregen.
Autorin: Marja Buhndorf, 10FS1