Gemeindepolitik und Stadtrat – Einblicke in kommunale Entscheidungswege

Wie funktioniert Politik eigentlich genau – und was bedeutet sie im Alltag einer Gemeinde? Mit diesen Leitfragen hat sich die Klasse 8S2 im Politikunterricht in den vergangenen Wochen intensiv beschäftigt. Dabei standen nicht nur theoretische Grundlagen im Mittelpunkt, sondern auch konkrete Einblicke in politische Prozesse am Beispiel der Hansestadt Lüneburg.

Von der großen Politik bis zur Kommune: Ebenen verstehen

Zu Beginn setzte sich die Klasse mit der grundlegenden Frage auseinander: Was bedeutet Politik? – im internationalen, nationalen und vor allem im lokalen Kontext. Schnell wurde klar: Gerade die Politik vor Ort betrifft das Leben der Menschen unmittelbar. Die Schülerinnen und Schüler untersuchten deshalb, wie Gemeinden aufgebaut sind und welche Unterschiede zwischen Dorf, Samtgemeinde, Landkreis und Hansestadt bestehen.

Besonders genau nahmen sie die kommunale Struktur Lüneburgs unter die Lupe:

  • die Rolle der Oberbürgermeisterin,

  • die Aufgaben des Rates,

  • die Funktion der Fachausschüsse,

  • und das Zusammenspiel mit der Stadtverwaltung.

Wie Entscheidungen vorbereitet, beraten und schließlich getroffen werden, wurde dabei Schritt für Schritt nachvollzogen.

Eigene Gemeinden gründen – Politik zum Anfassen

Um Politik praxisnah zu erleben, entwickelte die Klasse eigene fiktive Gemeinden. Jede Gruppe stellte sich der realistischen Herausforderung, einen Haushalt zu planen und zu entscheiden:

  • Welche Pflichtaufgaben müssen erfüllt werden?

  • Welche freiwilligen Aufgaben kann oder möchte man übernehmen?

  • Soll es ein Schwimmbad geben? Eine Bibliothek? Ein Jugendzentrum?

Die Ergebnisse zeigten, wie kreativ und reflektiert die Schülerinnen und Schüler arbeiteten – und wie anspruchsvoll politische Entscheidungssituationen sein können.

Live vor Ort: Besuch einer Stadtratssitzung

Ein Höhepunkt des Unterrichtsvorhabens war der Besuch der Stadtratssitzung der Hansestadt Lüneburg im November. Mehr als zwei Stunden verfolgte die Klasse im historischen Rathaus, wie lokale Politik in der Praxis funktioniert: Diskussionen, Argumentationen, Änderungsanträge, Kompromisse und schließlich Abstimmungen. Beeindruckend war auch das Engagement der Schülerinnen und Schüler: Am Donnerstagabend blieben sie bis weit nach 19 Uhr im Ratssaal, verzichteten auf ihren freien Nachmittag und widmeten diese Zeit bewusst dem politischen Lernen. Dieses Interesse und diese Bereitschaft verdienen große Anerkennung!

Ausblick

Die gewonnenen Erfahrungen werden im weiteren Unterricht aufgegriffen: demokratische Prinzipien, Entscheidungswege, kommunale Verantwortlichkeiten und politische Beteiligung. Die 8S2 hat erlebt, wie nah Kommunalpolitik eigentlich ist – und wie lebendig Demokratie funktioniert.

 

Weitere Nachrichten