Fünf „Oskars“ für die „Blechtrommel“

Kann es gelingen, einen 600-seitigen Jahrhundertroman angemessen in zweieinhalb Stunden auf die Bühne zu bringen? Dieser Frage ging der Deutschkurs von Frau Keck am 4.12. im ausverkauften Theater Lüneburg nach. 

Statt der erwarteten Reduktion erfolgte zunächst eine Erweiterung: Denn die Hauptfigur Oskar Matzerath, passionierter Blechtrommler, ewiges Kind und Glaszersinger, wurde von fünf Schauspielern verkörpert, unterstützt durch eine lebensgroße Handpuppe. Hohe Dynamik, Tanzeinlagen und Musik ließen den Abend vergnüglich, trotz verstörender Thematik, verfliegen. 

Fazit: Es ist durchaus gelungen, die Kernaussagen des Schelmenromans zu transportieren und ein Bild der kleinbürgerlichen Gesellschaft von der Jahrhundertwende bis in die Nachkriegszeit zu zeichnen. Schade, dass dies die Dernière war! Wir würden den Besuch sehr empfehlen.

 

 

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