Koffein-Kontroverse: Planspiel beleuchtet den Weg europäischer Gesetze

In den vergangenen Wochen führte die Klasse 10FS3 im Politik-Wirtschaft-Unterricht ein Planspiel zur Arbeitsweise der Europäischen Union durch. Dabei schlüpften die Schüler*innen in die Rollen von EU-Abgeordneten und erlebten ganz persönlich den Ablauf eines Gesetzgebungsprozesses innerhalb der EU.

Zu Beginn des Spiels gestalteten die Schüler*innen ihre eigenen EU-Abgeordneten. Jeder Abgeordnete wurde per Zufallsprinzip einer Fraktion zugeordnet, wobei die Kräfteverhältnisse des neu gewählten EU-Parlaments realitätsnah widergespiegelt wurden. In einer ersten konstituierenden Sitzung versammelten sich die Abgeordneten und bereiteten sich auf ihre Aufgaben vor.

Als Thema des Planspiels wurde ein Gesetzesvorschlag der Europäischen Kommission aufgegriffen: Energy-Drinks sollten EU-weit erst ab 18 Jahren verkauft werden dürfen. Zunächst überprüften die Schüler*innen, ob diese Frage auf EU-Ebene geregelt werden sollte, indem sie die Prinzipien der Subsidiarität und Supranationalität diskutierten. Anschließend begann die Recherche zu den Standpunkten der jeweiligen Fraktionen. Die Schüler*innen leiteten ihre Positionen aus den Grundsätzen ihrer zugeteilten Fraktionen ab, um authentisch die Rolle ihrer Abgeordneten zu spielen.

Bevor die Diskussionen in den Ausschüssen für Gesundheit und Wirtschaft stattfanden, kam es bereits zu ersten Gesprächen zwischen den Fraktionen. Hier wurde über mögliche Koalitionen und Kompromisse beraten, um die spätere Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Die Schüler*innen zeigten dabei ein hohes Maß an Professionalität und tauchten beeindruckend authentisch in ihre Rollen als EU-Abgeordnete ein.

In den Ausschüssen wurden dann die unterschiedlichen Positionen der Fraktionen zum Gesetzesvorschlag diskutiert und mit Expertenvorschlägen abgeglichen. Dabei wurde deutlich, wie vielschichtig und komplex die Entscheidungsprozesse in der EU sind.

In der abschließenden Sitzung des EU-Parlaments diskutierten die Abgeordneten lebhaft über die verschiedenen Positionen. Schließlich stimmten sie über einen weniger strikten Kompromissvorschlag ab, der mit einer knappen Mehrheit von 9 zu 8 Stimmen angenommen wurde. Dieser Kompromiss wird nun der Kommission und dem Rat zur weiteren Diskussion vorgelegt – so verlangt es der Gesetzgebungsprozess.

Durch das Planspiel konnten die Schüler*innen hautnah erleben, welchen Einfluss das Europäische Parlament auf den Gesetzgebungsprozess hat. In der anschließenden Abschlussdiskussion werden die Lernenden über die Wirksamkeit und Effizienz des Parlaments als zentrales demokratisches Organ der EU reflektieren und ihre Erfahrungen aus dem Planspiel mit einfließen lassen.

 

 

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