Junge EU-Abgeordnete

In der Europäischen Union, einem Zusammenschluss von 448,4 Millionen Menschen auf über 4 Millionen Quadratkilometern, stellt sich die Frage, wie das friedliche Zusammenleben funktionieren können, während demokratische Prinzipien gewahrt bleiben. Eine Gruppe engagierter Schüler*innen des Leistungskurses Politik-Wirtschaft im 12. Jahrgang begab sich auf die Reise in unsere Hauptstadt, um ihre Rollen zu wechseln und und dabei ganz praktisch die kommende EU-Wahl sowie aktuelle politische Debatten in den Blick zu nehmen.

Die Reise führte die Schüler*innen aus ganz Deutschland nach Berlin. Das Ziel der Fahrt war die Teilnahme an der Simulation des EU-Parlaments SIMEP (organisiert von „Junge Europäische Föderalist*innen Berlin-Brandenburg), das darauf abzielte, die Jugendlichen für eine demokratische EU zu sensibilisieren und ihre Perspektiven auf aktuelle politische Entwicklungen zu schärfen.

Bereits auf der Zugfahrt nach Berlin zeigte sich die Vorfreude der Schüler*innen, die sich lebhaft über die bevorstehenden Tage austauschten. Der Weg zum Hostel führte sie im Regen am Bundestag und durch das Brandenburger Tor, wo sie die politische Atmosphäre hautnah erleben konnten.

Ab dem ersten Tag des Planspiels schlüpften die Jugendlichen in die Rollen von EU-Abgeordneten, die zuvor ihre Präferenzen angegeben hatten. Eine Woche vor der Reise erhielten sie umfangreiche Unterlagen zur Rollenzuweisung, zum zugewiesenen EU-Land und zur EU-Fraktion, um sich intensiv auf ihre Rolle vorzubereiten. In Ländergruppen tauschten sie zunächst spezifische Interessen aus, bevor es zu den ersten Fraktionssitzungen kam. Hier erlebten sie hautnah, wie herausfordernd es sein kann, eine Schnittmenge zwischen verschiedenen Länderinteressen und politischen Grundlinien zu finden.

Die Schüler*innen nahmen ihre Rollen immer intensiver an, knüpften neue soziale Kontakte und vertieften ihre politischen Diskussionen in den Pausen. Am zweiten Tag arbeiteten sie in interfraktionellen Ausschüssen an einzelnen Themen, erhielten Besuch von Expert*innen und echten Abgeordneten, die ihre Erfahrungen teilten. In lebhaften Debatten im Abschlussplenum wurden Ausschussempfehlungen diskutiert und Änderungsanträge vorgestellt. Themen wie die Beziehungen der EU mit der Volksrepublik China und die Zukunft der Europäischen Union standen im Fokus.

Eine besondere Rolle fiel der Journalisten-Gruppe zu, die sich mit dem Handwerkszeug guter Berichterstattung auseinandergesetzt haben, viele Interviews führten und Blicke hinter den Kulissen der Fraktionen erhaschten – die Ergebnisse wurden in einer Zeitung zusammengefasst, noch direkt vor Ort gedruckt und an die Teilnehmenden zum Schluss mit der Teilnahmebestätigungen ausgegeben. Die digitalisierte Ausgabe von „The Federalist“ kann hier eingesehen werden:

The Federalist SIMEP Zeitung 2023

Die Erfahrungen aus Jugend debattiert und dem Politikunterricht wurden sinnvoll verknüpft, und die vielen jungen Menschen zeigten beeindruckend, wie Politik zu großen Fragen auch zwischen vielen Interessen von Ländern und politischen Grundlinien funktionieren kann. Mit reichlich Eindrücken zu den demokratischen Abläufen der Europäischen Union und den vielfältigen Aufgaben als Abgeordnete kehrten die Schüler*innen am späten Samstagabend nach Lüneburg zurück. Die Debatten aus dem Plenum wurden sogar noch im Zug fortgeführt, und es wurde deutlich, dass die Jugendlichen eine echte Lust auf die große Politik entwickelt hatten. Vielleicht durften wir hier tatsächlich zukünftige EU-Abgeordnete in Aktion erleben.

Ein herzlicher Dank geht an die Organisation und die vielen freiwilligen Helfer*innenvon SIMEP, bei der sich die Schüler*innen stets wohlgefühlt haben. Diese erlebnisreiche Fahrt hat nicht nur die Perspektiven der Jugendlichen erweitert, sondern auch einen optimistischen Blick auf die Zukunft der Europäischen Union geworfen, in der engagierte und gut vorbereitete junge Menschen eine bedeutende Rolle spielen können!

 

Weitere Informationen zu SIMEP finden sich hier:

www.simep.eu

Weitere Nachrichten