„Der nackte Wahnsinn!“
So der Titel des Stücks, das Schüler*innen des DS-Kurses des 12. Jahrgangs vor ein paar Wochen im Theater Lüneburg besuchten. Die Vorstellung hat allen gut gefallen und am vergangenen Montag hatte der Kurs von Frau Focken dann die besondere Gelegenheit einen Schauspieler des Stücks, Matthias Herrmann, im Unterricht begrüßen zu dürfen. Eine Stunde lang beantwortete der sympathische Gast alle Fragen, die der Kurs an ihn hatte.
Matthias Herrmann, der sich nach Ausflügen ins Fernsehen fest für das Theater entschieden hat, gab zunächst einen spannenden Einblick in seinen Werdegang. Die Schüler*innen interessierte in diesem Zuge besonders, ob die Schauspielschule, die Herrmann noch zu DDR Zeiten besuchte (Ernst-Busch, Berlin), immer noch zu den renommiertesten des Landes zählen würde. Der Schauspieler gab zudem einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Inhalte des Schauspielstudiums im Laufe der Zeit.
Im Rahmen der Fragerunde interessierten die Schüler*innen darüber hinaus besonders zwei Bereiche. Zum einen schauspielerische Aspekte, da sie ja selbst jede Woche im DS Unterricht vor der Herausforderung stehen, andere Personen glaubwürdig zu verkörpern. Herrmann betonte dabei unter anderem, dass trotz der Verkörperung eine innere Distanz zur Rolle wichtig sei. Er gab auch ganz praktische Tipps zur Erarbeitung von Rollen: Einfach mal ins Café setzen und Menschen beobachten – studiert ihre Bewegungen, ihre Art zu gehen, etc.
Besonders spannend waren für den Kurs auch die Einblicke, die der Schauspieler in die finanziellen Herausforderungen von Theatern gab. Die Schüler*innen, die ja im nächsten Schuljahr selbst Abitur machen und dann vor der Aufgabe stehen, sich für einen Beruf entscheiden zu dürfen, fragten explizit nach dem Gehalt von Schauspieler*innen und allgemein nach den Arbeitsbedingungen. Über das Gehalt für Schauspieler*innen am Theater und die Arbeitsbedingungen war der Kurs höchst erstaunt. Es wurde ihnen deutlich, dass man für das Theater wohl eine ordentliche Portion Leidenschaft braucht, um trotz der nicht besonders guten Bezahlung diesen Job machen zu wollen. Dass die Schauspieler immer nur jährliche Verträge bekommen und somit nie auf längere Zeit ,,Sicherheit“ haben, schockierte den Kurs ebenso. Der nackte Wahnsinn! 😉
Am Ende wollten die Schüler*innen dann noch wissen, wie viel Wahrheit eigentlich im von ihnen besuchten Stück stecke. Eine Menge – war die Antwort, auch wenn auf der Bühne natürlich alles etwas überspitzt dargestellt wird und im Regelfall nicht gleich mit der Axt aufeinander losgegangen wird!
Darüber ist der Kurs natürlich sehr froh und noch mehr freuen sich die Schüler*innen über die gewonnen Erkenntnisse und die inspirierende Begegnung mit einem echten Theaterprofi.
Wir danken Matthias Herrmann ganz herzlich und freuen uns auf unsere nächsten eigenen Versuche auf der Schulbühne!
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